Anna Olip-Jug
Kindheit


Ja, meine Jugendzeit, meine Kindheit... Ich hatte Eltern, es gibt keine besseren Eltern. Das war eine Familie, die zusammengehalten hat, wo alles in Ordnung war, nie gab es Streit untereinander. Auch der Vater und die Mutter haben nie gestritten. Also, es war wunderbar, wirklich schön. Am Abend ist die Familie zusammengekommen nach der Arbeit auf den Feldern, war Abendessen und dann haben wir gebetet, Rosenkranz. Und nach dem Beten - Gitarre her, oder Harmonika, da haben wir allerhand Lieder gesungen. Da sind die Nachbarn gekommen. Das war so lustig. Und gespielt haben einige, die älteren Buben haben Karten gespielt. Und die Frauen haben gesponnen, Wolle gesponnen, und auch Leinen haben wir gesponnen. Die älteren Männer, die haben geraucht, dass der Rauch gestanden ist bis zum Boden. Im Kachel drin haben wir Äpfel geschmort. Heutzutage kann sich das keiner denken, wie schön das war. Naja, und da kam der unglückliche März 1938. Für die Kärntner Slowenen ist die härteste Zeit ihrer Geschichte angebrochen.

Verhaftung in Eichstätt/Deutschland, wo sie außerhalb des Lagers als Dienstmädchen Zwangsarbeit leisten musste
Gefängnis Klagenfurt