Christine Berger-Wagner
Situation in den 30er Jahren und ihre politische Arbeit in der Partisanenbewegung in Leoben 1942-1944


Gehabt haben wir ja nicht viel, wenn der Vater sieben Jahre arbeitslos war, und vier Kinder da waren. Da ist nichts drinnen. Er ist halt fleißig in den Wald gegangen, hat Beeren gesucht, Schwammerl gesucht. Dann haben wir drei Gärten gehabt, von dem haben wir halt im Sommer gelebt. Einen großen Kartoffelacker und einen Krautacker, und das war praktisch unsere Verpflegung, weil Fleisch hat es ja nicht viel gegeben. Dann ist der Untergrund gekommen und dann war natürlich wieder eine ganz andere Arbeit. Lebensmittel sammeln, Zigaretten sammeln, Medikamente sammeln. Wie es dann so richtig losgegangen ist, sind wir eben auch in den Wald gegangen und haben die Lebensmittel nachgetragen, meistens allein in der Nacht. Das war sehr schwierig, weil ich habe ja bei der Gemeinde gearbeitet, bin in der Nacht marschiert, mit dem Rucksack, und habe aber um acht in der Früh im Büro sein müssen. Das war nicht so einfach, weil ausgerastet warst du ja praktisch auch nicht...

Widerstandstätigkeit bei der Gemeinde Leoben 1942-1944
Verhör bei der Gestapo im Juli 1944